Der suchende Schatzmeister (Apg 8,27)

In der Apostelgeschichte 8,27-40 sehen wir eine wunderbare Geschichte, wie Gott einen suchenden Menschen das Evangelium von Jesus Christus offenbart. Und mir gefallen besonders die kleinen Details in dieser relativ kurzen Geschichte. Fangen wir einfach mal an.

Wer ist diese Person?

Ein Äthiopier, ein Hofbeamter und Würdenträger der äthiopischen Königin Kandace, der ihren gesamten Schatz zu verwalten hatte. (Apg 8,27) Was also seine Karriere anging, konnte er sich nicht beklagen. 😉 Und sicherlich wurde sein Dienst für die Königin finanziell ausreichend vergütet. Beruflich und materiell handelt es sich hier also wahrscheinlich um einen erfolgreichen vermögenden Mann.

Was wollte der Mann in Jerusalem?

Dieser Mann war extra nach Jerusalem gereist, um im Tempel anzubeten. Ist das nicht interessant? Anscheinen war tief in seinem Inneren eine Art von Leere, die sein Erfolg nicht füllen konnte. Es ist die Sehnsucht, die wir alle in uns haben: Gott. Wir sind dazu geschaffen, Gemeinschaft mit Jesus zu haben. Er hat uns die Ewigkeit in unser Herz gelegt (Prediger 3,11). Deshalb sehnt sich unser Herz so sehr mit dem ewigen Gott in Berührung zu kommen.

Das Verhalten erkennen wir immer wieder hier auf dieser Erde. Menschen glauben die Erfüllung in der Karriere oder ähnlichem zu finden. Und wenn sie diese dann erreicht haben (und vielleicht sogar schon ihr ganzes Leben dafür “geopfert” haben), stellen sie fest, dass diese Sehnsucht und Leere immer noch vorhanden ist. Deshalb bringen sich zum Teil leider reiche erfolgreiche Menschen um. Warum? Sie haben doch “alles”? Nein, sie haben das Leben selbst nicht, welches nur in Jesus Christus zu finden ist. Er ist das Leben und die Fülle, nach der wir so lechzen. Die Menschen sind hungrig. Deshalb steigt der Trend zu Yoga, Meditieren, Mandala ausmalen oder andere spirituelle Dinge so sehr. Ein großes Verlangen nach Frieden und Identität geht um die ganze Welt. Und dieses Verlangen findet nur an einem Ort bzw. in einer Person endgültige Sättigung: In Jesus Christus.

Wurde der suchende Schatzmeister fündig?

Grundsätzlich war er auf dem richtigen Weg. Er suchte nach Gott und machte eine Reise für persönliche Anbetung. Wir wissen nicht wie sein Ansatz in der Praxis aussah aber die Bibel spricht zumindest von seinem Rückweg. Der Schatzmeister hatte einen echten Schatz aus Jerusalem mitgebracht: Die Jesaja Rolle.

Doch der Mann hatte Mühe das Wort Gottes zu verstehen. Ihm fehlte die Erkenntnis und Offenbarung. Aber weißt du was? Gott möchte, dass alle zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1. Tim 2,4). Das ist eine Aufgabe des Heiligen Geistes. Uns in die Wahrheit leiten (Joh. 16,13). Er führt uns zu Jesus Christus, der selbst die Wahrheit ist (Joh. 14,6).

Wie führt der Heilige Geist den Schatzmeister zu Jesus?

Mir gefällt es, dass Gott ganz genau um das suchende Herz des Schatzmeisters weiß. Und gerne läuft er der durstigen Seele entgegen und organisiert ein Moment der Erkenntnis und Offenbarung der Wahrheit und des Evangeliums. Und das schöne ist, dass er dafür einen anderen Gläubigen gebraucht. Gott schnipste nicht mit dem Finger und BOOM! dann macht es im Kopf des Äthiopiers plötzlich Klick! Nein, Gott gebraucht Menschen. Dich und mich. Was für ein Privileg. Wir haben den Heiligen Geist in uns, der durch uns wirken möchte, solange wir hier noch in dieser gefallenen Welt durchreisen. Genau solche Momente, wie wir sie in dieser Geschichte lesen.

Gott schickte Philippus zu einer bestimmten Zeit auf eine bestimmte Straße (Apg 8,26), um dort einen bestimmten Wagen zu erwischen (Apg 8,29).

Ein Engel des Herrn aber gebot dem Philippus: »Mach dich auf und begib dich um die Mittagszeit auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt und einsam ist!«
[…]
Da gebot der Geist dem Philippus: »Tritt hinzu und halte dich nahe an diesen Wagen!«

Wie wunderbar, dass Philippus sensibel genug war, um die Führung des Heiligen Geistes wahrzunehmen, um sich von Gott gebrauchen zu lassen.

“Wie denn wenn mich niemand anleitet?”

Philippus folgte den Anweisungen des Heiligen Geistes und hörte den Mann im Wagen die Jesaja Rolle lesen und stellte ihm eine Frage: “Verstehst du auch, was du liest?” Das ist eine ziemlich gute Frage. Aber die Antwort hat mich noch mehr berührt. Der Mann antwortete folgendes: “Wie könnte ich denn, wenn mich nicht jemand anleitet?”.

Meine Frage an dich: Bist du offen genug, andere suchende Menschen im Glauben anzuleiten? Gott möchte uns gebrauchen, um andere Menschen das Evangelium zu offenbaren. Wen könntest du anleiten? 🙂 Oder vielleicht auch umgekehrt: Von wem brauchst du Anleitung? Ich liebe dieses Bild, dass Gott uns dazu gebraucht, um uns gegenseitig zu helfen und anzuleiten. Nachdem ich diese Geschichte gelesen habe, möchte ich wieder mehr weitergeben, was Gott mir bereits (unter andrem auch durch andere Menschen, Dienste, Podcasts, etc.) offenbart hat. Lasst uns Menschen sein, die andere Menschen anleiten aber auch selbst offen sind für Anleitung.

Einstiegsfrage: Verstehst du das?

Aber auch die Frage vom Philippus hat seine Wirkung. Manchmal lese ich im Wort Gottes und frage mich selbst: “Verstehe ich das auch, was ich hier gerade lese?”. Oft bin ich mit religiösen Floskeln vertraut. Wenn ich mich dann aber ehrlich innehalte und mich frage: “Was bedeutet das jetzt ganz praktisch?” Muss ich mir oft eingestehen, dass ich es gar nicht so richtig benennen kann. Doch gerade solche Situationen, wo ich mir selbst die Frage beantworten möchte, was das jetzt eigentlich bedeutet, sind Situationen, wo ich neue Offenbarung bekomme. 🙂 Soll ich dir ein Beispiel sagen?

Ich habe Jahrelang mit dem Begriff “im Geist wandeln” jongliert. Ein klassischer christlicher Ausdruck. Aber vor kurzem habe ich mir die Frage gestellt: Aber was bedeutet, dass jetzt eigentlich ganz praktisch in meinem Alltag? Und daraus ist dann dieser Artikel entstanden 🙂 und hat mir neue Erkenntnis geschenkt. Wie wandelt man im Geist? Praktische Schritte aus Galater 5

Und so hatte auch der Mann ehrlich erkannt, dass er einfach die Schriftstelle im Jesaja nicht verstehen konnte. Er wusste, er brauchte Hilfe. Und Gott war gerne bereit ihm diese Hilfe durch einen geisterfüllten Mann namens Philippus zu liefern.

Welche Bibelstelle hat der Schatzmeister nicht verstanden?

Die Schriftstelle, über die der Mann grübelte, war Jesaja 53,7.8.

Apg 8,32-33:
Die Stelle der Schrift aber, die er las, war diese: „Er wurde wie ein Schaf zur Schlachtung geführt, und wie ein Lamm stumm ist vor seinem Scherer, so tut er seinen Mund nicht auf. In seiner Erniedrigung wurde sein Gericht weggenommen; wer aber wird sein Geschlecht beschreiben? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen.“

Der Schatzmeister stellte sich die Frage, von wem hier die Rede ist. Wer ist das Lamm, was zur Schlachtung geführt wird? Wer gab sein Leben? Und Philippus find an ihm von Jesus Christus und sein Evangelium zu erzählen. Was für eine Freude.

Apg 8,35:
Philippus aber tat seinen Mund auf, und anfangend von dieser Schrift verkündigte er ihm das Evangelium von Jesus.

Alles zeigt auf Jesus!

Es geht immer um Jesus. Die ganze Bibel zeigt auf Jesus. Der Wille Gottes für die Menschen, für dich und für mich, ist JESUS. Jesus Christus, der Sohn Gottes, der unsere Sünden auf sich genommen hat, sie am Kreuz getragen hat, für uns gestorben ist und am dritten Tag auferstanden ist und lebt.

Durch Jesus Christus haben wir Vergebung der Sünden. Durch sein Blut wurden wir gereinigt und innerlich im Geist aus Gott von Neuem geboren. Wir sind vereint mit Jesus. Wir wurden gerechtfertigt, geheiligt und zu Kinder Gottes gemacht. Allein aus Gnade. Durch Jesus Christus. Das ist der Wille Gottes. Dass wir die Ewigkeit bei unserem Papa Gott verbringen, der heilig und gerecht ist. Und dafür braucht es einen Weg. Und es gibt einen Weg. Nur einen. Jesus Christus. Er ist die Tür zum Leben. Ja er ist das Leben selbst. Das Brot des Lebens. Die Quelle nach der unsere Seele verlangt.

Aber die Welt ist gefallen und lebt in Finsternis. Deshalb brauchen Menschen Hilfe das Licht des Evangeliums zu sehen. Doch wenn jemand einmal diese befreiende Wahrheit von Jesus erblickt und gekostet hat, wird es das Leben für immer verändern.

Wie reagierte der Mann auf das Evangelium?

Er veranlasste seinen Wagen zu stoppen und ließ sich direkt taufen. Worauf ließ er sich taufen? Vers 37 sagt: “Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist!” Und anschließend, so heißt es, zog er seinen Weg mit Freuden. (Apg 8,39)

Was für ein Ende. Was für ein wunderbarer Gott. Was für ein Evangelium. Was für ein Retter. Halleluja!

Ein Schatzmeister findet den wahren ewigen Schatz: Jesus Christus.

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