Gott im Alltag erleben. Psalm 37,3-4

Psalm 37,3-7
Vertrau’ auf den HERRN und tu das Gute, bleib wohnen im Lande und übe Redlichkeit und habe deine Lust am HERRN: so wird er dir geben, was dein Herz begehrt.

Kontext

Ich liebe die Fähigkeit und Angewohnheit von David, sich Zeit zu nehmen und 1:1 sein Herz in Gottes Gegenwart auszuschütten. Immer wieder lesen wir in den Psalmen, wie er zutiefst bekümmert, verärgert, ängstlich, deprimiert oder frustriert über seine aktuelle Situation ist und es in aller Freiheit und Verzweiflung es Gott erzählt.

Wann warst du das letzte Mal in der Gegenwart Gott und hast ihm mitgeteilt, was dein Herz bewegt? Wenn David das tut, passiert immer etwas Erstaunliches. In dem Klagen, gibt er sich, inspiriert durch den Heiligen Geist selbst bzw. seiner Seele die Anweisung, was jetzt praktisch zu tun ist. So auch in diesem Vers. Und da aus Vers 25 ersichtlich wird, dass David hier hochbetagt ist, können wir von seinen Erfahrungen lernen.

Alles beginnt mit Vertrauen

Alle beginnt damit, dass wir uns dazu entscheiden, Gott zu vertrauen. Es ist erstmal eine reine Entscheidung, die losgelöst ist von den Gefühlen. Deine Beziehung mit Gott startet damit, dass du dich entschieden hast, dein Vertrauen auf Jesus Christus gesetzt hast. Das war der kleine Funke, der eine Kettenreaktion ausgelöst und deine Geburt als Kind Gottes eingeleitet hat. Alles beginnt mit Vertrauen. Alles startet damit, dass wir in unserer Situation (manchmal auch bewusst entgegensetzt unseren Gefühlen) laut ausrufen: Ich vertraue auf den Herrn!

Hast du dein Vertrauen auf Jesus Christus gesetzt? Bist du von Neuem geboren? Wenn du dein Vertrauen auf Jesus Christus setzt und sein vollbrachtes Werk am Kreuz, sind dir all deine Sünden vergeben und du hast Frieden mit Gott. Auf dieses Evangelium baut deine Beziehung auf Gott auf. Alles startet damit, dass du dein Vertrauen auf Jesus setzt.

Es geht mit Vertrauen weiter

Aber wie geht es weiter? Wie wandelt man nun mit Gott in seinem Alltag? Die Bibelstelle Kol 2,6 fasst es ganz gut zusammen: “Wie ihr nun den Herrn Christus Jesus angenommen (oder: kennengelernt) habt, so wandelt nun auch in ihm“. Wie hast du Jesus empfangen? Durch Vertrauen. Durch Abhängigkeit. Durch die Beanspruchung von Gnade. Und genau so sollen wir auch weiterhin hier in unserem Alltag mit Ihm wandeln und das beginnt in unserem Alltag damit, dass wir uns entscheiden in den kleinsten Lebensbereichen Ihm zu vertrauen.

Gott möchte, dass wir Ihm nicht nur für den Himmel vertrauen sondern auch für den alltäglichen Wandel. Deshalb spricht Jesus auch mehrmals darüber, dass wir uns nicht sorgen sollen (z.B. Mt 6,25). Auch in den neutestamentlichen Briefen finden wir diesen Wunsch Gottes immer wieder. Zum Beispiel: “Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch!” (1. Petrus 5,7).

Jesus möchte dein Hirte sein (Psalm 23) und dich führen, leiten und gebrauchen. Aber am meisten, sich offenbaren, wer er wirklich für dich ist. Dein Gott. Dein guter Hirte, der sich eine starke und intime Beziehung mit dir wünscht.

Wenn wir Gott im Alltag vertrauen, erleben wir ihn. Das ist ganz einfach. Du möchtest Gott mehr erfahren und erkennen? Dann gebe Ihm mehr Raum in deinem alltäglichen Leben. Lass Ihn Gott in deinem Alltag sein. Meine Erfahrung ist, wenn ich Gott mehr Vertrauen schenke, dann bin ich auch viel sensibler seine Führung und sein Wirken in den Kleinigkeiten des Tages wahrzunehmen. Das wiederum stärkt meine Beziehung und macht sie echt und authentisch.

Praktische Tipps für Gottes Vertrauen auszuüben

Gott zu vertrauen, ist manchmal leichter gesagt als getan. Hier ein paar praktische Erfahrungen und Tipps von mir, die biblisch sind.

  • Entscheide dich. Du kannst dich entscheiden wofür du willst. Entscheide dich bewusst in der Situation Gott zu vertrauen.
  • Sprich diese Entscheidung mehrmals (und immer wieder) laut aus.
  • Sprich das Wort Gottes aus
    • z.B. “Ich vermag alles durch den, der mich stark macht … Jesus Christus”
    • “Jesus wird mich niemals verlassen”
    • “Wenn Gott für mich ist, wer kann da gegen mich sein?”
    • “Ich habe keinen Geist der Furchtsamkeit sondern der Kraft und Liebe”
    • ….
  • Körperliches Zeichen: Vertraue Gott und gehe körperlich bewusst in eine andere Richtung und segne und diene jemanden. Als Zeichen: “Ich vertraue Gott und bin jetzt frei, anderen zu dienen. Gott kümmert sich um meine Sache. Ich tue meinen Part und helfe jetzt jemanden”
    • Genau das tat David auch in diesem Psalm: Gott vertrauen und ZACK! daraufhin tue ich Gutes.

tue Gutes

Hier ist mir die Reihenfolge wichtig. Wir tun nicht Gutes, um uns bei Gott etwas zu verdienen oder um sein Vertrauen zu gewinnen. Nein sondern umgekehrt. Aus der Ruhe und dem Vertrauen Gottes heraus, dienen wir im Überfluss. Aus der Erfahrung heraus, wie gut Gott ist, tuen wir Gottes. Wie heißt es so schön im Wort Gottes: Wir lieben, weil er uns ZUERST geliebt hat. Wir vergeben, WIE AUCH CHRISTUS UNS vergeben hat. Wir lieben WIE auch Christus uns geliebt hat.

Du hast den Heiligen Geist!

In Apg 10,38 gibt es eine herrliche Beschreibung von Jesus.

nämlich wie Gott Jesus von Nazareth mit heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, wie dieser dann umhergezogen ist und Gutes getan und alle geheilt hat, die vom Teufel überwältigt waren (= die unter der Herrschaft des Teufels standen), denn Gott war mit ihm;

Apg 10,38

Was für eine tolle Beschreibung. Jesus ging umher und tat Gutes in der Kraft des Heiligen Geistes. Als du zu einem Kind Gottes geworden bist, hast du auch den Heiligen Geist empfangen und Jesus sandte uns aus: Heilt die Kranken, predigt das Evangelium, tut Gutes, …. Aber nicht aus unser eigener Stärke sondern in der Kraft des Heiligen Geistes, denen er uns gegeben hat.

Du hast den Heiligen Geist, der durch deine persönlichen Gaben, Talente und Charakterzüge wirken möchte. Lege doch deine Hand mal auf die Brust und sage dir laut: Ich habe den Heiligen Geist. Der Geist Gottes wohnt in mir so sagt es das Wort. Ich bin ein Tempel des Heiligen Geistes. Er möchte mit DIR ZUSAMMEN sein Werk hier weitermachen. Was für ein Privileg.

Denn sein Gebilde (oder: Werk) sind wir, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott im voraus bereitgestellt hat, damit wir in ihnen wandeln könnten (oder: sollen).

Epheser 2,10

Das Reich Gottes ist Freude im Heiligen Geist.

Lust am Herrn

Die Freude am Herrn ist unsere Stärke (Neh 8,10). Hast du Freude am Herrn? Genießt du dein Heil und deine Beziehung mit Jesus? Wenn nicht, dann ändere doch einfach was. 🙂 Damit meine ich nicht, dass du das Evagnelium ändern sollst. Das wäre auch ganz schön doof, wenn es ist so einfach und herrlich. Wer wollte da freiwillig etwas ändern, der es verstanden hat.

Ich meine viel mehr, dass du kreativ sein kannst, wie du deine Beziehung mit Gott gestalten kannst. Das Evangelium bleibt aber den Rest kannst du doch so anpassen wie es für dich passt. Finde einen persönlichen Zugang zu Gott.

Was meine ich damit? Hier ein Beispiel: Wenn Eltern mehrere Kinder haben, lieben sie ALLE Kinder gleich doll, aber jede Beziehung ist individuell. Alle Kinder sind verscheidend, haben unterschiedliche Liebessprachen, Vorliebe, Hobbys, etc.

Wenn du 30 Freunde hast. Verbringst du doch auch unterschiedlich Zeit mit ihnen. Mit dem einen Freund machst du gerne Sport, mti dem anderen spielst du gerne Brettspiele, mit dem anderen wiederum vielleicht beides. Finde deinen persönlichen Zugang, wie du gerne Zeit mit Gott verbringst. Die Jünger waren auch nicht alle gleich. Vom introvertierten Johannes bis zum extrovertierten Petrus. 🙂

Was könntest du ändern, damit du wieder Freude mit Gott hast? z.B. lange Bibellesepläne auf Krampf zu lesen, könntest du dir einfach ein Bibelvers nehmen, der dich ansprichst und darüber mal paar Wochen meditieren? Anstatt in deinem Zimmer zu beten, könntest du auch einen Spaziergang machen und dabei mit Gott reden? Oder du fängst an, deine Gebete aufzuschreiben. Oder du versuchst im Alltag die Impulse des Heiligen Geistes wahrzunehmen ” Heilige Geist, gerbauche mich die Woche. Ich gehe sensibel durch die Woche und warte bis du mir ein Zeichen gibst, wem ich wie ganz praktisch dienen kann”.

Sei kreativ 🙂

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