Wie folge ich Jesus nach?
Eine radikale Antwort wäre: Seinem Wort gehorsam sein und die gleichen Dinge in der Kraft des Heiligen Geistes tun, die auch er getan hat. Sprich: Das Evangelium verkündigen, Jünger machen, Menschen lieben und dienen, Kranke heilen, Dämonen austreiben und so weiter und so fort.
Das ist auch richtig. Aber jetzt gerade geht es mir nochmal um einen anderen Aspekt. In dieser Notiz geht es mir um die Beziehung und Intimität zu Jesus. Denn die kann bei solchen “Aktivitäten” der Nachfolge auch schnell in der Hintergrund geraten. Und das wollen wir natürlich nicht. 🙂 Oder? Schau dir folgende Verse an.
Es geht um Intimität
Johannes 10,4-5
Und wenn er seine Schafe herausgelassen hat, geht er vor ihnen her; und die Schafe folgen ihm nach, denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor ihm; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht.
Warum folgen sie Jesus nach? Weil sie seine Stimme kennen. Kennst du seine Stimme von Jesus?
Warum folgen sie einem Fremden nicht? Weil sie seine Stimme nicht kennen.
Kennst du die Stimme von Jesus? Wem folgst du?
Fällt uns die Nachfolge vielleicht manchmal so schwer, weil wir mit seiner wunderschönen Stimme noch nicht gut genug vertraut sind? Findet die Initmität in unserem Leben statt, wie sie in Johannes 10,14 beschrieben ist: Er kennt uns und wir kennen ihn. Wir kennen seine Stimme und folgen ihm und niemand anderen.
Sind wir wie treue Schafe, die einfach bei Jesus bleiben und auf seine Stimme hören und auf fremde Stimmen nicht reagieren? Sind wir so vertraut mit Jesus, dass es uns leicht fällt, in einem Gottesdienst aufzustehen oder ein Buch zur Seite zu legen und sagen zu können: Das ist nicht Jesus. Auf diese Stimme werde ich nicht hören. Ich folge nur Jesus. Werden wir ignorant für all die Gedanken in unserem Alltag, die nicht von Jesus kommen?
In meinem Leben habe ich folgendes beobachtet. Vorweg sei gesagt: Ich wurde bereits reichlich durch Bücher und Predigten gesegnet aber ich habe auch das andere Extrem erlebt. Eine Zeit lang war ich so fokusiert auf Bücher und Podcasts und fremder Lehre, dass ich das persönliche Gespräch und die Belehrung vom Heiligen Geist vernachlässigt habe. Und dann ist es mir aufgefallen. Jeder hat sein “Lieblingsdienst”, sein “Lieblingsprediger” oder sein christlichen “Lieblingsautor”.
Wenn ein neues Buch raus kommt, sind alle begeistert und lesen es. Und dann stellte ich mir die Frage: Wann hat Jesus eigentlich das letzte mal ganz persönlich zu mir gesprochen und mir etwas offenbart? Nicht durch ein Buch sondern in unserer ganz persönlichen Zeit? Ich habe diese Momente früher geliebt. Plötzlich kam eine Sehnsucht in mir hoch, wieder direkt die Stimme Jesu hören zu wollen. Ihm zu folgen (und keiner Bewegung). Und mich von Ihm belehren zu lassen. Mit seiner Stimme vertaut werden. Ihn wieder mehr kennen lernen. Zeit in seiner Gegenwart verbringen.
Ich hatte folgende Vorstellung in meinem Kopf.
Was würde passieren, wenn wir alle für einige Jahre all die Bücher und Podcast und Predigtreihen verlassen würden und uns nur abhängig vom Heiligen Geist und dem puren Wort Gottes machen würden? Was würde passieren, wenn wir alle selbst das Wort lauschen?
Du verstehst eine Bibelstelle nicht? Dann frag Jesus. Wenn du keine Antwort bekommst, dann lass sie erstmal unbeantwortet da liegen. Die Offenbarung wird kommen. Was ist wenn du nicht weißt, was die Bibel über ein Thema sagt? Dann lies es nach. Frag Jesus. Du weiß gerade nicht, was in deinem Leben los ist? Dann frag Jesus, ob er dir beim Bibellesen die richtige Stelle zeigt, die deine Lösung ist. Jesus REDET! 🙂 Wir können seine Stimme hören, wenn wir es erlauben.
Und dann treffen wir uns nach einiger Zeit alle wieder und jeder teilt seine persönlichen Offenbarung, die er von Jesus (in Übereinstimmung mit dem Wort) bekommen hat. 🙂
Ich sehe eine Reihe Leute, die hintereinander berichten: “In den letzten Wochen hat Jesus mir folgendes gezeigt und in seinem Wort offenbart…”
Bücher und Podcast können hilfreich sein aber haben niemals die intensive Qualität einer frischen Offenbarung im Wort selbst. Ein gemixter Multisaft aus einem Tetrapack ist lecker. Aber nicht so erfrschend (und gesund) wie eine frisch gepresste Orange. Frisch gepflückt vom Baum des Lebens.
Und bei diesem Prozess erfüllt sich das Wort: Er kennt uns. Wir kennen ihn. Wir verbringen Zeit mit Jesus und kennen seine Stimme.
Ich möchte mehr Intimtität. 🙂 und für mich persönlich ist ein praktischer Schritt all die gut gemeinten Hilfen zur Seite zu legen und Ihn selbst zu suchen.
Er liebt dich sehr und möchte dir Dinge zeigen.