Wenn man 1 Johannes 4,18 liest, könnte man sich die Frage stellen: Darf man als Christ denn überhaupt Angst haben? Und was ist, wenn ich Angst empfinde?
1 Johannes 4,18
Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, weil die Furcht es mit Strafe zu tun hat;
wer also Furcht empfindet, der ist in der Liebe noch nicht zur Vollendung gelangt.
Wir alle haben schon mal ein gewisses Maß an Angst in unserem Leben erfahren. Für uns Menschen ist das leider ganz natürlich, dass wir uns sorgen. Wer kennt diese Gedanken nicht, wenn wir uns nochmal in Erinnerung rufen, was wir in der Vergangenheit gesagt oder getan haben und dann darüber grübeln. Oder die unschönen Bilder und Vorstellungen, die unser Kopf erarbeiten kann, um uns zukünftige Situationen auszumalen.
Angst und Sorge? Läuft.
Sorgen ist nicht schwer, oder? Das muss man niemanden beibringen. Es passiert von ganz allein. Sorgen ist auch eine Form von Angst. Und besonders die aktuelle Situation mit dem Coronavirus lädt uns ein, mal wieder in das Gedankenkarussell einzusteigen und ein paar Runden zu drehen: Was ist, wenn ich angesteckt werde? Was ist, wenn meine Oma deshalb stirbt? Was ist, wenn ich meinen Job verliere? Wie soll ich das mit den Finanzen machen? Wann darf ich meine Freunde wieder treffen? Wann …? Wie …? Was ist ..? Und dann stellt noch jemand die Frage: Darf man überhaupt als Christ Angst und Sorge habe?
Gott selbst ermutigt uns
Die Bibel ist voll mit Ermutigungen zu diesem Thema. Ist das nicht schön, dass uns Gott selbst diesbezüglich ermutigt? Ein Beispiel dafür ist Philipper 4,6-7.
Philipper 4,6-7
Macht euch keine Sorgen, sondern bringt eure Anliegen im Gebet mit Bitte und Danksagung vor Gott!
Und sein Frieden, der alles menschliche Denken weit übersteigt, wird euer Innerstes und eure Gedanken beschützen, denn ihr seid ja mit Jesus Christus verbunden.
Warum ermutigt uns Gott hier, uns keine Sorgen zu machen? Weil er unsere Tendenz und Schwäche diesbezüglich kennt. Er kennt unsere Herausforderung mit negativen Gedanken. Er weiß um den Prozess, wie sich negative Emotionen und Gedanken zu echten Ängsten entwickeln können. Das möchte er verhindern. Angst ist nicht sein Wille, sondern ist ein Resultat vom Sündenfall. Gott möchte nicht, dass wir ängstlich und besorgt sind, dass es uns lähmt und krank macht und einschränkt. Er möchte Leben im Überfluss für uns. Sein Herz ist es, dass wir uns entgegensetzt der negativen Gefühle und schlechten Einflüssen uns entscheiden, Ihm zu vertrauen und seinen Frieden trotz wilder Umstände erfahren. (Dieser Artikel ist vielleicht für dich auch noch interessant: Wie erlebe ich den Frieden Gottes? Praktische Schritte)
Aber was ist, wenn ich Angst habe?
Und selbst wenn wir Angst in unserem Leben Raum lassen, verwirft uns Gott nicht. Es verdammt uns deswegen nicht oder verbannt uns aus seinem Fokus. Nein, ganz im Gegenteil. Er gab uns seinen Heiligen Geist, der uns ermutigt und tröstet und uns in die Wahrheit leitet mit Sanftmut und Geduld und in Liebe. Jesus hat das größte Interesse daran, dir in Zeiten von Angst beiseite zu stehen und dich da herauszuholen und freizusetzen. Denn es ist seine Liebe zu uns, die uns letztendlich von jeglicher Angst befreit. Und diese Liebe zu uns offenbarte er uns in Jesus Christus. Er liebt dich. Du bist versiegelt mit dem Heiligen Geist in Christus und er hat versprochen, dich niemals zu verlassen. Auch und erst recht nicht in Zeiten von Angst und Sorge. Viel mehr lädt er dich dazu ein, alle deine Sorgen auf Ihn zu werfen, um dir Frieden zu schenken mitten im Sturm.
Der entscheidende Punkt
Der entscheidende Punkt ist folgender. Es ist eine Sache Angst zu haben bzw. zu empfinden. Das kennen wir alle. Aber es ist eine andere Sache, ob ich mich von dieser Angst bestimmen lasse und Angst meine Motivation für mein Leben wird.
- Ich kann Angst und Sorge empfinden, wie ich mein nächstes Projekt auf der Arbeit unter dem Zeitdruck schaffen soll, aber ich kann mich dafür entscheiden, Gott zu danken, dass er bei und in mir ist und mich mit Dankbarkeit und Lobpreis daran erinnern, wie sehr und treu er mir schon in den letzten Jahren in solchen Situationen geholfen hat.
- Ich kann besorgt sein, wie ich meine aktuelle finanzielle Herausforderung bewältigen soll aber ich kann mich dafür entscheiden, zu glauben, dass das Wort Gottes wahr ist und Gott mein Versorger und Hirte ist, der sich um mich kümmert.
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Ja als Christ kann man Angst empfinden aber Gott selbst hat sein Wort damit gefüllt, uns zu ermutigen, alle unsere Sorgen auf Ihn zu werfen, denn er sorgt für uns. Er sehnt sich danach, dass wir als Kinder Gottes in stürmischen Zeiten frei von Angst sind, loslassen und ihn vertrauen, damit er wirken kann und wir seinen Frieden erfahren.
Also was tust du, wenn du das nächste Mal Angst und Sorge empfindest? Sei authentisch, verstecke es nicht, verneine es nicht aber wirf sie auf Jesus und vertraue Ihm ggf. entgegengesetzt deiner Gefühle. Ganz praktisch hilft es, das immer wieder laut auszusprechen: “Jesus, ich habe keine Ahnung, wie ich das schaffen soll… aber ich vertraue dir. Ich danke dir, dass du bei mir bist. Danke, dass du mich noch nie im Stich gelassen hast. Du hast einen Plan. Du lässt mich nicht allein. Danke Jesus. Ich werfe jetzt alle meine Sorgen auf dich und erlaube der Angst, die ich gerade empfinde, nicht mich einzuschränken.“
Vergiss niemals: GOTT IST FÜR DICH! 🙂 (Römer 8,31) Er liebt dich und gab sein Leben für dich damit du für immer leben kannst und Ihr für immer vereint seid.