Welches Fasten gefällt Gott? Was ist “echtes” Fasten? Was ist falsches Fasten? Zu diesem Thema gibt es viele verschiedene Meinungen und Traditionen. Eine Antwort und Richtung von Gott finden wir in Jesaja 58.
Warum faste ich? Für wen faste ich?
Bisher kannte ich “Fasten” immer in dem Zusammenhang, dass ich eine bestimtme Zeit auf etwas verzichte (z.B. Essen, Handy, Termine …) , damit ich mehr und intensivere Zeit mit Gott verbringen kann. Ohne Ablenkungen und Unterbrechungen.
Wenn ich mich zurück erinnere, haben die Menschen in meinem Umfeld meistens gefastet, um für sich ihre Gottesbeziehung zu verstärken, um etwas von Gott zu empfangen, um eine Antwort auf eine Frage zu bekommen, um Weisung zu empfangen.
Ich faste für mich und für meine Gottesbeziehung
Um es ganz provokant zu sagen: Wir fasten oft für uns. Für uns und für unsere Beziehung zu Gott. Und das ist auch nicht verkehrt. Denn wenn wir eine immer mehr intensivere Beziehung mit Jesus haben, kommen wir mehr und mehr in unsere Bestimmmung (Gemeinschaft mit dem Sohn Gottes) und tragen schöne Früchte. Deswegen verstehe mich mit diesem Artikel bitte nicht falsch. Es ist in Ordnung und gut, zu fasten, damit ich persönlich eine intime Zeit mit Jesus habe. Das ist gut. Mach das. 🙂 So kenne ich es auch. Aber als ich eines Tages Jesaja 58 gelesen habe, ist mir zum ersten mal ein “anderes” Fast aufgefallen. Diesen Gedanken von Fasten hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm. Schauen wir uns das mal zusammen an …
Bist du stolz auf dein Fasten? Erwartest du dafür einen Lohn?
Es besteht die Gefahr, dass wir uns auf unser Fasten etwas einbilden und sogar eine Reaktion von Gott einfordern. Es kann passieren, dass wir es wir eine “Bezahlung” sehen und nun unsere Dienstleistung erwarten, für die wir doch bezahlt ehh gefastet haben. “Ich habe jetzt 4 Tage lang gefastet nun muss Gott mir auch etwas dafür geben..”. In Jesaja 58,2-3 sehen wir so ein Fall:
Jesaja 58,2-3:
Ach, für wie fromm sie sich doch halten! Sie rufen Tag für Tag nach mir und fragen nach meinem Willen. Sie kommen gern zum Tempel gelaufen, um meine Nähe zu suchen. Weil sie sich einbilden, nach meinen Geboten zu leben, darum fordern sie von mir auch ihre wohlverdienten Rechte.
›Warum siehst du es nicht, wenn wir fasten?‹, werfen sie mir vor. ›Wir plagen uns, aber du scheinst es nicht einmal zu merken!‹
Gefällt Gott so ein Fasten? “Ich verdiene mir etwas durchs Fasten”…. Wie denkt Gott über so eine Haltung? Und auch bei einem gut gemeinten Fasten, kann sich so eine Haltung schnell einschleichen. Prüf das mal. 🙂
Jesaja 58,3-5:
Darauf antworte ich: Wie verbringt ihr denn eure Fastentage? Ihr geht wie gewöhnlich euren Geschäften nach und treibt eure Arbeiter genauso an wie sonst auch. Ihr fastet zwar, aber gleichzeitig zankt und streitet ihr und schlagt mit roher Faust zu. Wenn das ein Fasten sein soll, dann höre ich eure Gebete nicht! 5 Denkt ihr, mir einen Gefallen zu tun, wenn ihr bloß auf Essen und Trinken verzichtet, den Kopf hängen lasst und euch in Trauergewändern in die Asche setzt? Nennt ihr so etwas ›Fasten‹? Ist das ein Tag, an dem ich, der HERR, Freude habe?
Welches Fasten gefällt Gott denn?
Aber wie stellt Gott sich denn Fasten vor? Was ist ein Fasten, was Gott gefällt? Ein Vers weiter, sagt Gott uns, welche Art von Fasten ihm wohlgefällig ist.
Jesaja 58,6-7:
Nein – ein Fasten, das mir gefällt, sieht anders aus: Löst die Fesseln der Menschen, die man zu Unrecht gefangen hält, befreit sie vom drückenden Joch der Sklaverei und gebt ihnen ihre Freiheit wieder! Schafft jede Art von Unterdrückung ab! Teilt euer Brot mit den Hungrigen, nehmt Obdachlose bei euch auf, und wenn ihr einem begegnet, der in Lumpen herumläuft, gebt ihm Kleider! Helft, wo ihr könnt, und verschließt eure Augen nicht vor den Nöten eurer Mitmenschen!
Was ich in diesem Vers lesen, war mir vorher noch gar nicht so bewussst und habe darüber noch nie jemanden predigen hören. Und zwar der Gedanke und die Haltung: Ich faste / ich verzichte auf etwas, damit ich JEMAND ANDEREN segnen kann. Ich verzichte auf meine wertvolle Zeit, damit ich jemand anderes ein offenes Ohr schenken kann, ich verzichte auf Geld, damit ich jemand anderem etwas kaufen kann, ich verzichte auf ein Stück Brot, damit ich es mit einem Hungrigen teilen kann, ich faste, für die Nöte meiner Mitmenschen. Das ist ein Fasten, was Gott gefällt. Nicht religiös und selbstzentriert. Sondern aufgrund von Barmherzigkeit. Das gefällt Gott.
Fasten, damit jemand anderes gesegnet wird
Wofür könntest du das nächste mal fasten, damit du mehr Kapazität für die Not eines anderen hast? Vielleicht bist du bereit, ein Monat lang auf dein Sportnachmittag zu verzichten, damit du Zeit mit der alten Dame verbringen kannst, die neben dir wohnt? Vielleicht verzichtest du auf dein freies Wochenende und hilft jemand im Haushalt? Vielleicht verzichtest du auf dein geplantes neues Smartphone und fragst Gott, wen du stattdessen mit diesem Geld segnen kannst? Mach es nicht aus einem relgiösen Druck heraus sondern frag den Heiligen Geist: “Auf was kann ich für jemand anderes verzichten? Ich möchte fasten, um jemand anderen zu segnen. Gib mir bitte eine Idee …“
Dieser Ansatz von Fasten ist ganz neu für mich. Aber biblisch. Ich faste, damit jemand anderes diese Kapazität bekommt und dadurch geliebt wird.
Fasten für andere – eine riesige Verheißung folgt
In Jesaja 58 sagt und daraufhin auch eine riesige Verheißung zu. Schau dir an, wie Gott auf so eine Art von Fasten reagiert. Lass es dir auf der Zunge zergehen und nimm es an. Es ist Gottes Wort. Ja, es steht wirklich so in deiner Bibel:
Jesaja 58,8-11:
dann wird dein Licht wie das Morgenrot hervorbrechen und deine Heilung schnelle Fortschritte machen; und vor dir wird deine Gerechtigkeit hergehen und die Herrlichkeit des HERRN deine Nachhut bilden. Wenn du dann rufst, wird der HERR dir antworten; und wenn du um Hilfe schreist, wird er sagen: »Siehe, hier bin ich!« Wenn du die Knechtung, das höhnische Fingerausstrecken und das Trugreden aus deiner Mitte wegschaffst und dem Hungrigen das darreichst, wonach du selbst Verlangen trägst, und dadurch eine verzagte Seele sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis erstrahlen und dein Dunkel wie der helle Mittag werden; 11 und der HERR wird dich allezeit geleiten und deine Seele auch in dürren Gegenden sich sättigen lassen und deine Glieder kräftig machen, so daß du einem wohlbewässerten Garten gleichst und einem Wasserquell, dessen Fluten nicht trügen.
All das darfst du erwarten, wenn du anfängst, für die Nöte der Mitmenschen zu fasten. Gott ist treu und gerecht. Er wird dich komplett ausfüllen.