Wir alle sind unterschiedlich. Wir haben abweichende Prägungen und verschiedene Hintergründe. Doch in Christus sind wir eine Einheit. In der damaligen Zeit war diese Perspektive ziemlich herausfordernd, deshalb betonte Paulus das auch mehrmals, dass wir uns gegenseitig in Liebe annehmen sollen.
Er predigte in Synagogen den Juden das Evangelium von Jesus Christus. Viele lehnten das Evangelium ab und glaubten nicht, dass Jesus der Messias ist. Dann ging Paulus raus in die Welt und brachte auch den Heiden das Evangelium. Nun entstand eine Gemeinschaft, die “gemischt” war aus Juden und Heiden, die plötzlich eins gemeinsam hatten: Sie glaubten an Jesus Christus. Für einige Juden war diese Umstellung sicherlich nicht einfach, plötzlich Gemeinschaft mit “Heiden” zu haben und in Christus eine Einheit zu sein.
Römer 15,7
Darum nehmet euch gegenseitig (in Liebe) an,
wie auch Christus euch zu Gottes Verherrlichung (in Liebe) angenommen hat!
Das Wörtchen “wie”
Deshalb kommt hier die Aufforderung von Paulus, uns einander anzunehmen … und jetzt kommt’s … anzunehmen, WIE Christus uns angenommen hat. Das Wort “wie” ändert die Perspektive und ist der richtige Fokus. Wenn wir auf Jesus schauen, erkennen wir schnell, dass sich Jesus nicht irgendeiner spezifischen Gruppe anvertraut hat oder die Menschen nach Kategorien aussortiert und gefiltert hat sondern er kam, um für DIE GANZE WELT zu sterben. Für alle Menschen und für alle Nationen.
Römer 10,13
Denn “jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.”
Jesu Annahme gilt für alle Menschen aus allen Nationen und Hintergründen. Die gleiche Gesinnung sollten wir auch annehmen. Wie werde ich zu einer Person, die alle Menschen in Liebe besser annehmen kann?
Nachdenken über das “wie”
Wir Menschen neigen leider ganz natürlich dazu, Menschen zu kategorisieren und zu beurteilen. Einige Menschen “mögen” wir und andere eben nicht. Aber etwas passiert mit uns, wenn wir mehr Zeit damit verbringen, darüber nachzusinnen, wie Christus uns selbst angenommen hat und für meine Sünden gestorben ist, als ich noch ein Sünder und weit weg von Gott war. Je mehr wir darüber nachdenken, wie Gott uns in Jesus Christus begegnet ist und was er für uns aus Gnade am Kreuz getan hat, desto mehr entsteht tief in meiner Seele eine Dankbarkeit. Diese Erkenntnis, wie unverdient liebevoll und gut Gott selbst zu mir ist und war, setzt mich frei, selbst andere Menschen (die nicht wie ich sind und anders ticken) in Liebe anzunehmen.
Außerdem tun wir das nicht in unserer alten Natur und aus eigener Kraft. Als wir Jesus angenommen haben, ist etwas in uns passiert. Wir wurden aus Gott – von Neuem – geboren und haben den Heiligen Geist empfangen. Gott lebt in uns. Wir sind ein Geist mit Jesus und die Liebe Gottes wurde in unser neues Herz ausgegossen. Es gehört zu meiner neuen himmlischen Natur zu lieben. So wie Jesus es tut und tat. Deshalb kann ich in seiner Kraft und in seiner Liebe andere Menschen in der gleichen Gesinnung annehmen, wenn wir uns dafür entscheiden und über Jesus nachsinnen.
Römer 5,8
Gott aber erweist seine Liebe gegen uns darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist.
Vergeben WIE Christus
Ein weiterer Punkt ist, zu vergeben, wie Christus uns vergeben hat. Wie hat Jesus uns vergeben? Ein für allemal. Gott hat nicht differenziert und ein Katalog aufgestellt: Das vergebe ich dir, das nicht und über den anderen Punkt muss ich nochmal nachdenken. Und diese eine Sache vergebe ich dir nur, wenn du dies oder jenes tust. Nein, er hat sich für eine vollständige Vergebung und Versöhnung entschieden und sandte seinen Sohn Jesus Christus, der für ALLE Sünden gestorben ist. In Jesus Christus ist dir vollständig vergeben. Alles. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Jesus kommt kein zweites Mal, um am Kreuz zu sterben. Er hat es vollbracht. So sollten auch wir einander vergeben.
Epheser 4,32
Zeigt euch vielmehr gütig und herzlich gegeneinander, und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch in Christus vergeben hat!
Kolosser 3,13
ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn jemand dem andern etwas vorzuwerfen hat; wie der Herr euch vergeben hat, so tut auch ihr es.
Lieben wie Christus
Und wir sollen uns lieben wie auch Christus uns geliebt habt. Wie hat Gott uns geliebt? Bedingungslos. Gott zeigt seine Liebe gegen uns darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist. Seine bedingungslose Liebe zu uns zog eine Tätigkeit nach sich. Er tat etwas, um uns zu retten. Er sandte seinen Sohn Jesus Christus, damit wir Vergebung der Sünden haben und nicht verloren gehen, sondern die Ewigkeit bei Ihm verbringen können. Warum tat er das? Weil er uns liebt. Warum will er uns bei sich haben in Ewigkeit? Weil er uns liebt. Warum startet er die Initiative, obwohl wir doch eigentlich die Schuldigen und in “Bringschuld” sind? Weil er uns liebt. Bedingungslos. So lasst uns auch selbst andere Menschen bedingungslos lieben einfach, weil sie es wert sind und kostbar für Gott sind. Und das müssen wir nicht aus eigener Kraft tun, sondern in der Kraft des Heiligen Geistes und in der Liebe Gottes, die in unsere Herzen ausgegossen ist.