Denen aber, die zum Glauben gekommen sind, werden diese Wunderzeichen folgen (= dauernd zuteil werden): in meinem Namen werden sie böse Geister austreiben, in (= mit) neuen Zungen reden, werden Schlangen aufheben und, wenn sie etwas Todbringendes (oder: Giftiges) trinken, wird es ihnen nicht schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden gesund werden.“
Markus 16:17-18
Erlebe ich diese Zeichen?
Als ich diesen Vers gelesen habe, hatte ich folgende Fragen im Kopf:
Erlebe ich das?
Treibe ich Dämonen aus?
Erlebe ich Heilungen?
Werde ich diese Dinge irgendwann erleben, wenn ich mein Christsein so weiterlebe, wie ich es derzeit tue?
Werden mir diese Zeichen folgen?
Kann ich in paar Jahren auf mein Leben schauen und sagen: “Ja, diese Zeichen sind in meinem Leben regelmäßig vorgekommen.”
Was werden wir antworten, wenn ein Fremder die Bibel aufschlägt und uns fragt: “Erlebst du das? Stimmt das?”
Erleben andere diese Zeichen?
Warum habe ich diese Zeichen bisher kaum erlebt? Was wird die durchschnittliche Antwort sein, wenn ich in der Gemeinde frage: “Hast du schon mal einen Dämonen ausgetrieben? Wie oft legst du Menschen die Hände auf und erlebst Heilungen?”
Stell dir mal vor
Was für ein Privileg, wenn Gott uns gebraucht, dass durch uns Menschen von dämonischen Kräften freigesetzt werden. Das Menschen geheilt werden. Das Menschen Gott ganz real erleben. DURCH DICH und DURCH MICH. Ich glaube, dass erfüllt uns zutiefst. Weil das Reich Gottes in uns ist und sich ausbreiten möchte. Stell dir das mal vor. Gott möchte durch uns wirken.
Ja, ich erlebe Gott aber …
Ja, ich erlebe Gott, wie er in meinem Leben wirkt und sich um mich kümmert. Ja, ich kann von ganzem Herzen sagen: GOTT IST REAL. Ich sehe und erlebe das. Und ja, Gott hat auch schon in meinem Leben tatsächlich Wunder getan. Aber das waren ein paar einzelne Ereignisse, wo jeweils einige Jahre dazwischen liegen. Und verstehe mich bitte nicht falsch. Es geht mir auch nicht darum, unbedingt Zeichen und Wunder hinterherzulaufen. Nein eigentlich doch genau umgekehrt: Die Zeichen und Wunder sollen doch laut der Bibel mir folgen? Und ich kann leider nicht sagen, dass sie es tun.
Die Frage ist nicht “Wie kann ich …”
Die Frage ist also nicht: Wie und wo kann ich Zeichen und Wunder erleben? Sondern: Wieso folgen mir die Zeichen und Wunder nicht, so wie Jesus es gesagt hat?
Die zum Glauben gekommen sind
Jesus sagt “Denen aber, die zum Glauben gekommen sind, werden diese Wunderzeichen folgen …”
Fertig. Aus.
Bin ich zum Glauben gekommen? Ja.
Folgen mir diese Wunderzeichen? Nein.
Wo ist das Problem? Darum soll es in diesem Artikel gehen.
Nebeneffekt
Es geht nicht darum wie ich in meinem Leben Zeichen und Wunder “produzieren” kann. Wie ich sie erschaffen kann. Es geht eher um den Sideeffect. In dem Bibelvers steht das Wort “folgen”.
Zeichen und Wunder sollen uns Gläubige ganz von allein nachfolgen. Ohne Anstrengung. Ohne das wir sie krampfhaft bewirken wollen. Nein, sie passieren einfach. Sie sind einfach da. Sie folgen uns wohin wir auch gehen.
Ich bin doch auch zum Glauben gekommen?
Eigentlich hört es sich doch ganz simpel an.
Die zum Glauben gekommen sind, erleben diese Zeichen.
Wenn ich jetzt seit mehreren Jahren diese Zeichen aus Markus 16:17 nicht erlebe, sollte ich mir vielleicht mal anschauen, was es mit dem Glauben auf sich hat.
Reicht es nicht aus, an Jesus und sein vollbrachtes Werk am Kreuz (an das Evangelium) zu glauben, eine Beziehung mit Gott zu haben, sein Frieden zu genießen, seine Gegenwart zu praktizieren, ihn mehr und mehr kennen zu lernen, mit ihm zu reden (Gebet), Offenbarungen aus seinem Wort zu bekommen … ? Glauben bedeutet doch in erster Linie: Vertrauen! Sein Vertrauen auf Jesus und sein vollbrachtes Werk setzen.
Und es ist ja nicht so, dass ich ein kalter ausgebrannter Christ bin, der einfach nur noch vor sich hin lebt. Ich liebe Jesus. Ich liebe es Zeit in seinem Wort zu verbringen. Ich liebe es, wenn ich in der Gemeinde über Jesus predigen darf. Ich liebe es über das Evangelium nachzudenken. Aber warum folgen mir diese Zeichen nicht? Das ist doch eine berechtigte Frage.
In Jesus ist zwischen Gott und mir alles in Ordnung!
Es geht mir hier auch nicht um: Bin ich ein guter oder schlechter Christ? Hat Gott mich noch lieb? Nein, wir sind allein aus Gnade gerettet. Durch das Blut Jesu bin ich reingewaschen. Ich habe Frieden mit Gott, dank Jesus. Es gibt keine Verdammnis. Zwischen mir und Gott ist alles in Ordnung.
Aber es geht hier um die Perspektive: Wieso erlebe ich etwas nicht, was in der Bibel steht. Warum verpasse ich vielleicht das Priveleg von Gott gebraucht zu werden und diese Zeichen auch zu erleben? Es geht um das: Ja, ich möchte das auch erleben! 🙂
Andere Menschen!
Mir ist aufgefallen, dass bei diesen Zeichen um andere Menschenleben geht. Es geht in dem Fall gar nicht um mich.
Es geht darum, dass jemand anderes von dämonischen Mächten befreit wird. Es geht darum, dass jemand anderes von körperlichen Schmerzen geheilt wird. Es geht darum, dass ein anderes Leben mit dem Königreich Gottes in Kontakt kommt. Es geht darum, dass jemand anderes auch die gute Nachricht hört. Es geht darum, dass jemand anderes die Kraft Gottes erlebt. Es geht darum, dass jemand anderes Jesus kennen lernt.
Bin ich vielleicht in meiner Beziehung mit Gott zu selbstzentriert?
Was genau sagt die Bibel dazu?
Nach den ganzen Fragen und dem Reflektieren möchte ich endlich danach suchen, was das Wort Gottes dazu sagt. Hier nochmal der Eingangsvers:
Denen aber, die zum Glauben gekommen sind, werden diese Wunderzeichen folgen (= dauernd zuteil werden): in meinem Namen werden sie böse Geister austreiben, in (= mit) neuen Zungen reden, werden Schlangen aufheben und, wenn sie etwas Todbringendes (oder: Giftiges) trinken, wird es ihnen nicht schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden gesund werden.“
Markus 16:17-18
Kontext VOR Markus 16:17-18
Grundsätzlich geht es um die Auferstehung und wie die Jünger darauf reagieren. Wie reagiere ich darauf? Ist das vielleicht schon der erste Punkt? Sehe und rede ich vom auferstandenen Jesus? Oder “nur” vom Gekreuzigten?
Wenn ich ehrlich reflektiere, dann betone ich beim Evangelium immer wie Jesus für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist und das er jetzt unsere Gerechtigkeit ist. Das ist auch alles wunderbar und wahr. Aber bleibe ich beim Kreuz stehen? Ich betone kaum die Auferstehung. Fehlt es mir da an Offenbarung? Jesus LEBT! und ist auferstanden. Ist diese Realität in meinem Herzen? Warum predige ich das so wenig?
Suche ich Jesus am Kreuz?
Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten; er ist auferstanden, er ist nicht hier.
Markus 16:6
Ist Jesus am Kreuz für unsere Sünden gestorben? Ja.
Aber er ist nicht mehr am Kreuz. Er ist auferstanden. Er lebt.
Sehe ich Jesus als Gekreuzigten oder als lebendigen Auferstandenen?
Wie reagiert Gott auf die Auferstehung Jesu?
- Seine ersten Worte waren: “Erschreckt nicht!“
- Dann sinngemäß: “Ändert eure Perspektive. Jesus ist nicht mehr gekreuzigt. Er lebt. Er ist auferstanden.“
- “Verkündigt es den anderen Jüngern.”
- Aber sie taten es nicht aus Angst.
Wie reagieren die Jünger auf die Auferstehung?
- Dann offenbarte sich Jesus der Maria Magdalena (Vers 10). Diese verkündigte es dann den anderen, die noch trauerten und weinten.
- Die Jünger glaubten es zunächst nicht.
- Dann offenbarte sich Jesus zwei Jüngern. Diese verkündigten es dann den anderen.
- Aber auch diesmal glaubten die anderen Jünger nicht.
- Dann offenbarte sich Jesus den 11 Jüngern und offenbarte sich und tadelten ihren Unglauben und die Härte ihres Herzens, weil sie den anderen nicht geglaubt hatten.
Was passierte dann?
Jesus sagte zu ihnen: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!
Kontext nach Markus 16:17-18
Ich denke die letzten Verse nach Markus 16:17-18 sind selbsterklärend:
Sie aber zogen aus und verkündigten überall. Und der Herr wirkte mit und bekräftigte das Wort durch die Zeichen, die dabei geschahen.
Markus 16:20
Was taten sie nachdem sie gläubig geworden sind? Sie verkündigten!
Was erlebt sie nachdem sie gläubig geworden sind und verkündigt haben? Zeichen und Wunder.
Fazit
Ich erlebe keine Zeichen und Wunder weil ich nicht verkündige.
Und wenn ich ehrlich bin: In den Zeiten, wo ich solche Zeichen ansatzweise erlebt habe, waren die, wo ich auf Menschen zugegangen bin und ihnen vom Evangelium erzählt habe und ihnen Gebet angeboten habe.
Und nochmal: Es gibt keine Verdammnis für die, die in Jesus Christus sind. Auch keine Verdammnis für die, die in Jesus sind und nicht verkündigen.
Aber hey, ich möchte das erleben. Ich möchte diesen Plan entdecken, den Gott für mein Leben hat. Ich möchte nicht frustriert und geschafft vom Leben in den Himmel eintreten sondern mit vielen anderen Seelen, denen ich das Evangelium bringen durfte. Ich möchte das erleben, wie Gottes Kraft durch mich sichtbar wird für andere.
Lasst uns diese Freude entdecken.
Das es kein relgiöser Druck ist sondern ein Privileg. Ich darf. Ich darf mich von Gott gebrauchen lassen.
Lasst uns den Weg entdecken, wie wir ganz persönlich auf unsere Art und Weise Menschen von Jesus erzählen können. Und zwar nicht nur den Gekreuzigten sondern den Auferstandenen. 😉
Ich danke unserem Gott und dich, für deine Erkenntnis, und Weisheit Gottes, es Hilft mir SEHR
Gottes überreichliche Segen
in Liebe Zohre
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Ich teile deinen Wunsch.
Ich habe mich über deine Transparenz gefreut und ich sehe es auch so wie so. Die Zeichen und Wunder sind für die Menschen um uns herum, sodass sie glauben können.
Jesus bitte hilf auch mir, dass ich Mut für die Verkündigung von deinem Reich erhalte.
… in Markus 7.7 steht geschrieben “… Vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts sind als Menschengebote…” -> Lutherübersetzung
Es ist nun mal so, dass es nur einen Gott gibt. Es gibt aber über 300 Denominationen, die sich auf Jesus Christus berufen. Alle unterscheiden sich nur dadurch, dass sie eigene Lehren eingefügt haben, die diese Abgrenzung schaffen. Meist schon im Eingangsbereich der Gemeinde plakatiert als Glaubensbekenntnis. Wäre nicht nötig, wenn nur die Bibel gilt. Wenn also eine Menschenlehre von Gott trennt, wie Markus 7.7 und weitere Bibelstellen aussagen, dann ist es auch kein Wunderer, dass in diesen Gruppen folgendes nicht vorhanden ist:
“…Diese Zeichen aber werden denen folgen, welche glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden, werden Schlangen aufnehmen, und wenn sie etwas Tödliches trinken, so wird es ihnen nicht schaden; Schwachen werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden…”
Vor zwei Tagen wollten mir zwei Zeugen Jehovas erklären, dass dieses seit den Tagen der Apostel nicht mehr da ist. Kein Wunder, Gott ist niemals bei Ihnen gewesen.
Stellt Euch vor; meine Mutter hatte diese neue Sprache von jetzt auf gleich erhalten. Und zwar nicht das gebrabel was heute künstlich produziert wird. Ich habe Sie als kleiner Junge oft in dieser Sprache beten gehört, wenn Sie sich unbeobachtet fühlte. Mein Vater hat früher ein Mofa gefahren und damit die Einkäufe für die Familie gemacht. Einmal kam er mit vollen Einkaufstüten zu seinem Mofa (wo er es abgestellt hatte) und fand es mit einem dicken Stahlseil und einem schweren Schloss an einen Pfahl festgebunden. Aus Verzweiflung hat er sich hingekniet und das Schloss in seine Hände genommen und gerufen “… Herr Jesus auf Dein Wort hin..” und hat angesetzt als würde er das Schloss aufbrechen wollen. Ohne Kraftaufwand ist das Schloss in zwei Teile gespalten, ganz sauber dort in der Mitte wo er angefasst hatte. Er sagte, dass unten sogar so etwas wie Schmelzperlen zu sehen waren ohne dass eine hohe Temperatur zu spüren war. Mein Vater ist danach ganz benommen nach Hause gefahren und bereut bis heute, dass er das Schloss liegengelassen hat. Ich kenne meinen Vater sehr gut. Niemals habe ich Ihn einer Lüge überführt. Selbst ich habe einiges mit Gott erleben dürfen.
Aber dennoch kann es ein Wunder geben weil diese Dinge nur an den Glauben gebunden sind. Gott steht zu seinem Wort. So kann es auch in Gott fernen Gemeinschaften zu einem Wunder kommen, ohne dass eine Person im Lebensbuch geschrieben steht.
Wen einem diese Zeichen jedoch nicht folgen und denen in der Gemeinde überwiegend auch nicht, dann ist es Zeit zu prüfen, ob nicht Menschengebot als Lehren eingeführt wurden.
Liebe Grüße
Wolfgang
Habe es auch schon mehrfach erlebt, dass der Heilige Geist sich zu diesem Wort gestellt hat, wenn ich Menschen von Jesus erzählt habe und mein Herz zu ihnen floss. Hinterher berichteten sie mir von Wundern und Zeichen in ihrem Alltag, die geschehen sind. Ich möchte, dass es eine Steigerung gibt, und ich so voll Seiner Herrlichkeit bin, dass sogar mein Schatten Heilung bringt……. Halleluja, es IST möglich. Strecken wir uns danach aus