Die Früchte des Heiligen Geistes

Die Früchte des Heiligen Geistes essen?

Gestern habe ich auf Instagram ein Gedanken gehört, der mir gefallen hat. Es ging darum, dass man die Früchte des Heiligen Geistes (Gal 5:22) nicht aus eigener Kraft aus sich heraus erzeugen kann. So nach dem Motto: Ich habe jetzt den Heiligen Geist und “Dürck und Press” muss ich jetzt irgendwie diese Früchte hervorbringen. Ich mein, der Name sagt es ja schon… Es sind die Früchte des Heiligen Geistes und nicht die Früchte von Max Mustermann. Da leigt es nahe, dass der Heilige Geist – Gott – selbst ist, der diese Früchte hervor bringt. Ohne ihn können wir nichts tun.

Aber zurück zu dem Instagram Post. Dort war folgender Gedanke: “Wir müssen die Früchte des Heiligen Geistes, erst selbst essen, damit wir sie anschließend hervorbringen können“. Also wir müssen erstmal selbst “Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue” von Gott kosten, damit wir sie anschließend in unserem Leben erzeugen. Verstehst du wie das gemeint ist? Dieser Gedanke hat mir gefallen. Ich mag das Bild. Aber dennoch konnte ich es erstmal so nicht in der Bibelstelle (Gal 5:22) wiederfinden. Gute Gedanken und Impulse zu hörenist eine Sache, aber es ist im zweiten Schritt wichtig und wertvoll es mit “eigenen Augen” in der Schrift zu sehen.

Das hier ist der Bibelvers aus Galater 5:22

Die Frucht des Geistes dagegen besteht in Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, (Gal 5:22)

Auch wenn jemand noch so tolle Gedankengänge mit mir teilt und ich es aber selbst im Wort nicht wiedererkennen kann, dann tue ich mich schwer damit, es wirklich anzunehmen und in mein Herz zu lassen. Und so war es hier auch. Es war schon fast so “Ach schade. Das hätte ich toll gefunden wenn es dort so ähnlich gestanden hätte”. Aber dann ließ der Heilige Geist weitere Bibelverse in meinem Kopf regnen. 😉 Schau her, gehen wir mal die Früchte nach und nach durch:

Liebe:

1.Joh 4:19
Wir dagegen lieben, weil er (d.h. Gott) uns zuerst geliebt hat.

1.Joh 4:10 :
Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn zur Sühnung für unsere Sünden gesandt hat.

Wir lieben weil er uns zuerst geliebt hat. Wir lieben weil wir seine Liebe gekostet haben. Ist das nicht so? Dann versuche nicht krampfhaft zu lieben sondern strebe nach der Liebe selbst. Gott selbst ist die Liebe. Lass dich von Gott lieben. Wie können wir denken, wir können aus uns selbst heraus lieben wenn Gott selbst die Liebe ist? Wie sehr er dich liebt. Joh 3,16: Denn so sehr hat Gott DICHG geliebt, dass er seinen eingeborenen (= einzigen) Sohn hingegeben hat, damit DU, wenn du an ihn glaubst, nicht verloren gehst, sondern ewiges Leben hast. Okay, auf zur nächsten Frucht.

Freude

Joh 15:11:
Dies habe ich zu euch geredet, damit die Freude, wie ich sie habe, auch in euch (vorhanden) sei und eure Freude vollkommen werde.

Welche Freude in uns? Richtig, die Freude Jesu. Nicht deine selbstgepresste. Glaubst du nicht das Gott sich über dich freut? Die Bibel ist voll davon. Auch hier darfst du zuerst kosten. Empfange es. Er schreibt es selbst: “Er hat seine Freude AN DIR”. Schau her:

Zeph 3:17
Der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung (oder: Sieg) schafft; er hat seine Freude an dir mit Entzücken, erneuert dich in seiner Liebe, frohlockt über dich mit Jubel.

Kennst du die Geschichte vom verlorenen Schaf aus Lukas 15? Wir alle waren mal so ein verlorenes Schaf. Weiß du was passiert ist, als du dich bekehrt hast? Bzw. viel mehr dich retten lassen hast? Jesus hat dich voller Freude auf seine Schultern genommen. Bildlich als Schaf oder vielleicht auch als “Kind Gottes”. Kinder lieben es wenn sie bei ihrem Papa auf die Schulter dürfen. Ich sehe gerade ein lachenden Jesus vor mir, der ein sein kleines Kind voller Jubel um sich herumträgt. Schau her:

Lk 15:5:
Wenn er es dann gefunden hat, nimmt er es voller Freude auf seine Schultern

Aber auch in den anderen “Lost&Found” Geschichten, ist die Reaktion auf “dich” immer Freude. Als der verlorene Sohn nach Hause kommt, ruft der Vater(Gott): “Komm lass uns feiern und fröhlich sein”. In der anderen Geschichte, als die Frau ihre Münze wiedergefunden hat, ruft sie vor Freude ihre Nachbarn. GOTT FREUT SICH ÜBER DICH. Und ab zur nächsten Frucht (auch wenn man hier an den einzelnen Stellen soooo viel noch schreiben könnte, aber ich bekomme langsam Hunger 😀 und möchte die Gedankengänge noch zuende bringen.)

Friede

Haben wir Frieden gekostet? Oh ja. Denn wir haben Frieden MIT Gott.

Röm 5:1:
Da wir nun aus Glauben (= aufgrund des Glaubens) gerechtfertigt worden sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus,

Wow! Was für gute Nachrichten. Und warum haben wir Frieden mit Gott? Weil Gott selbst den Friedefürst – Jesus Christus – hingegeben hat. Er hat gegeben. Er hat geopfert. Damit WIR Frieden haben können. Gott hat für den Weg für die Wiederherstellung zwischen Gott und Mensch gebahnt. Was haben wir dazu beigetragen? Nichts. Wir glauben. Wir empfangen. Wir nehmen das vollbrachte Werk von Jesus dankend an. Wir kosten Frieden.

In Johannes 14 gibt uns Jesus selbst seinen Shalom Frieden.

Joh 14:27 :
Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht so, wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz erschrecke nicht und verzage nicht!

Joh 16:33
Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Bedrängnis (oder: Not, Angst); doch seid getrost: ich habe die Welt überwunden!

Ps 29:11:
Der HERR verleihe Kraft seinem Volk, der HERR wolle segnen sein Volk mit Frieden (oder: Heil)!

Auf zur nächsten Frucht.

Geduld, Güte, Treue

Das ganze Evangelium ist voller Geduld und Güte. Gott ruft seine Kinder geduldig zur Umkehr auf. Durch Güte und Gnade ruft er seine Kinder zu sich. Ansonsten hätten wir auch alle verloren, viel mehr… wie wären für immer verloren. Aber Gott ist geduldig und wartet, gibt uns Zeit. Er möchte uns nicht verlieren. Er hat seine Sehnsucht. Er möchte dass wir umkehren und bei ihm sind. In Ewigkeit. Deshalb sandte er Jesus seinen Sohn. Er legte unsere Sünden und Strafe afu Jesus, der geduldig allen Spott und Strafe ertrug, um unseretwillen. Der Satz klingt irgendwie grammatikalisch nicht richtg, aber ich denke man weiß was gemeint ist. Mache ich lieber mit einem Bibelvers weiter 😉

Röm 2:4 :
Oder verachtest (= verkennst) du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut, und erkennst du nicht, dass Gottes Güte dich zur Buße (= Sinnesänderung) führen will?

Jer 31:3 :
Von fern her ist der HERR mir erschienen: „Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dir meine Gnade (oder: Güte) so lange treu bewahrt.

Ps 86:15 :
Doch du, o Allherr, bist ein Gott voll Erbarmen und Gnade, langmütig und reich an Gnade und Treue.

2.Pet 3:9
Der Herr ist mit der (Erfüllung seiner) Verheißung nicht säumig, wie manche Leute (in seinem Verhalten) eine Säumigkeit sehen, sondern er übt Langmut gegen euch, weil er nicht will, dass einige verlorengehen, sondern dass alle zur Buße (= zum Gesinnungswechsel; vgl. Mt 3,2) gelangen.

1.Tim 1:16 :
Aber gerade deshalb ist mir Barmherzigkeit widerfahren, weil Christus Jesus an mir als dem ersten die ganze Fülle seiner Langmut erweisen wollte, um an mir vorbildlich darzustellen, was für Menschen künftighin durch den Glauben an ihn zum ewigen Leben gelangen würden.

Ist Gott nicht gut? Ist das Evangelium nicht eine wunderbare Nachricht? Ich merke, wie ich hier in meinen Notizen bisschen oberflächlich und (im Gegensatz zu Gott 😉 ) ungeduldig werde. Das Thema begeistert mich. Ich denke ich werde es irgendwann nochmal vertiefen oder vielleicht sogar eine Predigt daraus machen.

Was ich eigentlich nur teilen wollte, dass die Früchte des Heiligen Geistes, die ja in unserem Leben sichtbar sein sollen, uns bereits selbst in Jesus und im Evangelium wiederfahren sind. Vielleicht sollten wir das nicht aus den Augen verlieren und auch immer wieder selbst kosten. Und auf die Tatsache, dass der Heilige Geist in uns lebt und wirkt und sein Werk in und durch uns tun möchte, bin ich auch nicht mehr näher eingegangen.

Wir haben hier gerade nur an der Oberfläche gekratzt. Und mir fällt gerade ein, dass ich noch die Frucht “Freundlichkeit” vergessen habe. Da fällt mir spontan, das hier ein:

Freundlichkeit

Tit 3:4 :
Als aber die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes, unsers Retters (oder: Heilands), erschienen war,

Ist das Wort “Menschenfreundlichkeit” im Zusammenhang mit Jesus nicht wunderbar? Ich mag das Wort. 🙂 Er sagt so viel darüber aus, wie sehr Gott uns Menschen liebt. Ich möchte mehr schmecken, wie Gott wirklich ist.

Ps 34:8 :
Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist: wohl dem Manne, der auf ihn vertraut!

Schmecke Jesus. Koste das Evangelium. Lass es dir immer wieder auf der Zunge zergehen.

3 Kommentare zu „Die Früchte des Heiligen Geistes essen?“

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