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Der Schlüssel für erfolgreiche und biblische Evangelisation

Was ist die Grundlage für erfolgreiche Evangelisation? Welchen Tipp brauchen wir, damit sich Menschen für Jesus entscheiden? Auf diesem Gebiet sind grundsätzlich Kreativität keine Grenzen gesetzt und Anwendungen finden je nach Kultur und Kontexten unterschiedlich statt. Aber es gibt eine wichtige biblische Grundlage, die wir unbedingt verstehen müssen und viel mehr unser Gegenüber verstehen muss. Bist du bereit?

Eigentlich ist es ganz einfach: Um die gute Nachricht – das Evangelium von Jesus Christus- zu verstehen, braucht es erstmal die schlechte Nachricht (den IST Zustand), damit die gute Nachricht (Gnade, Rettung) für den Hörer (Sünder) auch wirklich eine gute Nachricht ist. Okay, das war jetzt vielleicht zu kompliziert. Am besten ich gebe dir ein Beispiel. 🙂

Beispiel

Stelle dir vor, jemand kommt zu dir und spricht dich euphorisch an: “Hey, gut das ich dich treffe. Ich habe endlich ein Medikament gefunden, welches deinen Körper von deiner Krankheit heilt. Möchtest du es haben?” Sicherlich wärst du verwirrt und würdest antworten: “Verwechselst du mich? Mir geht es gut. Ich bin nicht krank. Ich brauche das nicht. Such dir jemand anderen. Ich habe kein Interesse an dein Medikament.”

Oder noch ein Beispiel. Eine Person kommt zu dir an uns sagt: “Hey, du kannst durchatmen. Du brauchst die 10.000 Euro Strafe nicht zahlen. Ich habe es übernommen. Du musst es nur noch annehmen.“. Auch hier können wir eine verwirrte Antwort erwarten: “Wie bitte? Ich habe doch gar nichts getan. Was willst du von mir?”

Die Person lehnt dein gut gemeintes Angebot nicht nur verwirrend und undankbar ab sondern ist sogar noch verärgert, weil du ihr mit diesem Angebot einfach unterstellst, dass sie krank ist oder eine Straftat getan hat.

Zeit für eine liebevolle und sensible Diagnose

Die Person braucht erstmal ein Befund – eine Diagnose – das sie krank ist und nur noch paar Tage zu leben hat. Die Person weiß noch nichts von dem Krebs in ihrem Körper. Ein Arzt muss es der Person aufzeigen. Und nachdem die Person ihren wahren IST Zustand realisiert hat, wird sie dein Angebot mit Freude und Dankbarkeit annehmen. Oder?

Zum zweiten Beispiel: Wenn du der Person all die Warnschilder zeigst und den Bußgeld-Bescheid, wo seine Straftat bewiesen dargestellt wird und die Person erkennt, dass sie offiziell schuldig ist, dann wird er voller Freude und Dankbarkeit dein Angebot annehmen und dich fragen: Wieso machst du soetwas für mich? Vielen Dank.

Verstehst du das Problem? Menschen müssen erstmal den Zustand ihrer Sünde realisieren, damit sich ihr Herz für Gnade und somit für Jesus öffnet. Ansonsten ist es nur verrücktest Zeugs für diese Menschen. Wie sagte Jesus so schön: Die Kranken brauchen einen Arzt nicht die Gesunden. Menschen müssen die Wahrheit erfahren, wie es um ihr Leben aussieht.

Ein Werkzeug aus der Bibel

Die große Frage ist nun: Wie bekommen Menschen diese Erkenntnis über Sünde? Gott hat uns bereits ein Werkzeug zur Verfügung gestellt. Es ist das Gesetz. (oder die 10 Gebote). Dafür ist es da. Genau dafür. Es war nie dazu da, dass Menschen durch das Einhalten des Gesetzes sich mit Gott versöhnen sondern es hat allein den Zweck, dass Sünde offenbar wird und im nächsten Schritt Gnade empfänglich wird. Die Bibel sagt, dass das Gesetz ein Lehrmeister (oder Zuchtmeister) ist, welcher uns zur Christus führt. Das Resultat von der richtigen Anwendung des Gesetzes sollte also immer in Jesus Christus (Gnade) münden.

Das Gesetz zeigt Sünde auf und die Bibel sagt sogar, dass es den (selbstgerechten) Mund stopft. (Römer 3,19). Das Gesetz kommt von Gott. Was von Gott kommt, hat Kraft und funktioniert. Wenn wir das Gesetz in unseren Gespräch anwenden, wird Sünde offenbar. Und wo Sünde ist, ist die Gnade um so größer.

Und lass mich hier erwähnen: Wir verurteilen die Menschen nicht. Wir ALLE sind schuldig geworden. Wir ALLE brauchen Jesus. Aber weil wir Menschen lieben und weil wir möchten, dass alle Menschen gerettet werden, zeigen wir ihnen anhand des Gesetzes den IST Zustand auf. Warum? Damit sie empfänglich für die gute Nachricht sind. Ansonsten erreichen wir oft das Gegenteil.

Das Problem der Pharisäer

Vielleicht verstehst du jetzt auch, warum Jesus auf die Gesetzeslehrer (Pharisäer) so “gereizt” reagierte? Sie haben das Gesetz angepasst und auf Menschen Ebene herunter gebrochen. Das für Menschen angepasste Gesetz verliert seine Wirkung und sein Ziel. Menschen versuchten (und glaubten es zu können) das Gesetz einzuhalten, um sich durch Werke und Leistung selbst zu rechtfertigen. Anstelle von Demut und dem Schrei nach Gnade und Rettung entstand Hochmut und Stolz und Unabhängigkeit in ihrem Herzen. Jesus sagt zu den Gesetzeslehrern in Lukas 11,52: “Ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis (des Heils) weggenommen“. Der Schlüssel ist das Gesetz Gottes, welches heilig und gut ist. Das Gesetz selbst kann uns nicht retten aber das Herz öffnen für die rettende Gnade. Selbst Paulus verwendet in der Apostelgeschichte dieses Ansatz.

Apostelgeschichte 28:23
Diesen legte er vom Morgen bis zum Abend in einem ausführlichen Zeugnis das Reich Gottes dar und suchte sie zu überzeugen von dem, was Jesus betrifft, ausgehend von dem Gesetz Moses und von den Propheten.

Liebe lügt nicht

Es ist nicht immer angenehm, Menschen darauf anzusprechen. Aber ich denke, wir dürfen hier auch mehr und mehr lernen es in eine klare und liebevolle Art zu kommunizieren. Um bei den Beispiel von oben zu bleiben. Tun wir dem krebskranken Mensch einen Gefallen, wenn wir ihn nicht mit der Wahrheit konfrontieren und er das heilende Medikament verwirrt ablehnt (weil er denkt, er sei gesund) ? Er würde noch einige Tage oder Jahre leben und sein Leben vielleicht auch genießen. Aber dann sieht er plötzlich und unerwartet dem Tod ins Auge und ruft: “Wieso hat mir niemand gesagt, dass ich krank bin? Und das obwohl es die ganze Zeit ein Heilmittel gab?”

Wir sind alle schuldig geworden und unser Seelenheil liegt allein in Jesus Christus. Möge das jeder erkennen.

Den Text nochmal als Video:

Weitere Bibelstellen

Römer 7:9
Ich lebte einst ohne das Gesetz; als dann aber das Gebot (des Gesetzes) kam, lebte die Sünde (in mir) auf,

2 Korinther 5:21
Er hat den, der Sünde nicht kannte (= von keiner Sünde wusste), für uns zur Sünde (d.h. zum Sündenträger; vgl. Jes 53,6) gemacht, damit wir in ihm Gottes Gerechtigkeit würden.

Philipper 3:9
und in ihm als ein solcher erfunden werde, der nicht seine eigene Gerechtigkeit besitzt, die aus dem Gesetz gewonnen wird, sondern die Gerechtigkeit, die durch den Glauben an Christus vermittelt wird, die Gerechtigkeit aus Gott (= von Gott verliehen) aufgrund des Glaubens.

Psalmen 14:3
Doch alle sind sie abgefallen, insgesamt entartet; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer (Röm 3,10-12).

Johannes 10:9
Ich bin die Tür: Wenn jemand durch mich eingeht, wird er gerettet werden, wird ein- und ausgehen und Weide finden.

Römer 3:19
Wir wissen aber, dass das Gesetz alles, was es ausspricht, denen vorhält, die unter dem Gesetz (d.h. im Besitz des Gesetzes) sind; es soll eben einem jeden der Mund gestopft (= zum Schweigen gebracht) werden und die ganze Welt dem Gericht Gottes verfallen sein;Römer 3:20
denn aufgrund von Gesetzeswerken wird kein Fleisch (= Mensch) vor Gott gerechtfertigt werden (Ps 143,2); durch das Gesetz kommt ja (nur) Erkenntnis der Sünde.

Jakobus 2:10
Denn wer das ganze Gesetz erfüllt, aber gegen ein einziges Gebot verstößt, der hat sich damit gegen das ganze (Gesetz) vergangen.

Lukas 11:52
Wehe euch Gesetzeslehrern! Ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis (des Heils) weggenommen (= beseitigt); ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die, welche hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert.“

Apostelgeschichte 28:23
Diesen legte er vom Morgen bis zum Abend in einem ausführlichen Zeugnis das Reich Gottes dar und suchte sie zu überzeugen von dem, was Jesus betrifft, ausgehend von dem Gesetz Moses und von den Propheten.

1 Timotheus 1:8
Wir wissen aber, dass das Gesetz gut (= heilsam, nützlich) ist, wenn man es richtig anwendet,
nämlich in der Erkenntnis, dass für einen Gerechten das Gesetz überhaupt nicht da ist, sondern für Gesetzlose und Unbotmäßige, für Gottlose und Sünder, für Unfromme und solche, denen nichts heilig ist, für Menschen, die sich an Vater und Mutter vergreifen, für Mörder,
Unzüchtige, Knabenschänder, Menschenverkäufer (= Sklavenhändler), Lügner, Meineidige und was sonst noch in Widerspruch mit der gesunden Lehre steht,

Römer 7:7
Was folgt nun daraus? Ist das Gesetz (selbst) Sünde (= etwas Sündhaftes)? Nimmermehr! Aber ich hätte die Sünde nicht kennengelernt außer durch das Gesetz; denn ich hätte auch von der bösen Lust nichts gewusst, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte (2.Mose 20,17): „Lass dich nicht gelüsten!“

1 Korinther 1:18
Denn das Wort vom Kreuz ist für die, welche verlorengehen, eine Torheit, für die aber, welche gerettet werden, für uns, ist es eine Gotteskraft.

Römer 1:16
Denn ich schäme mich der Heilsbotschaft nicht; ist sie doch eine Gotteskraft, die jedem, der da glaubt, die Rettung bringt, wie zuerst (oder: zunächst = in erster Linie) dem Juden, so auch dem Griechen (= dem griechisch redenden Heiden).

1 Johannes 3:4
Jeder, der Sünde (vgl. Joh 16,9) tut (oder: begeht), begeht damit auch Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit.

Galater 3:24
Somit ist das Gesetz unser Erzieher (oder: Zuchtmeister) für Christus geworden, damit wir aufgrund des Glaubens gerechtfertigt würden.

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